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Dorfmittelpunkt 1896
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Adam Schott I. um 1890
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Die Zeit zwischen 1870 und 1914 war geprägt durch fundamentale demographische, technische, wirtschaftliche und soziale Veränderungen. Die Bevölkerung Deutschlands stieg von 41 Millionen auf 65 Millionen an. Mit den großen technischen Veränderungen begann auch die Globalisierung des Handels und der Wirtschaft:
•  Ausbau des Eisenbahnnetzes
•  Einführung des Automobils, des Fahrrads, der Straßenbahn, der U-Bahn, des Luftschiffs und des Flugzeugs
•  Elektrifizierung
•  Verbreitung von Telefon und drahtloser Telegraphie

Deutschland wandelte sich vom Agrar- zu einem modernen Industrieland. Auch der Dienstleistungssektor gewann mit der Zunahme des Handels und des Bankwesens an Bedeutung. Damit einher ging eine Veränderung der Gesellschaftsstruktur: Die Landbevölkerung nahm ab, in den Städten entstanden eine große Arbeiterschicht und ein neuer Mittelstand aus Technikern, Angestellten sowie kleinen und mittleren Beamten. Vor allem die stark zunehmende Arbeiterschaft verlangte nach politischer Teilhabe.

Trotzdem blieb die alte Machtelite des Adels führend im Militär, in der Politik und in der Diplomatie. „Der preußische Leutnant ging als Gott, der bürgerliche Reserveleutnant wenigstens als Halbgott durch die Welt“, so beschreibt es der Historiker Friedrich Meinecke. Über die „Institution des Reserveleutnants“ drangen militaristische Werte und Verhaltensweisen in alle Bereiche des bürgerlichen Lebens. Ideale waren Härte, Überlegenheit, schneidiges Auftreten mit „aufgedrehtem Schnurrbart“.

Auch für Rheinhessen und Essenheim war es eine Zeit tiefgreifender Veränderungen. In diese Zeit fällt unter anderem die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Essenheim, aus deren Geschichte Auszüge gezeigt werden.