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Im Jahr 1140 wird erstmals eine Kirche in Essenheim urkundlich erwähnt. Hundert Jahre später ist die Essenheimer Kirche im Besitz der Benediktinerabtei Tholey an der Saar. 1260 überträgt die Abtei die dem heiligen Mauritius geweihte Kirche an das Mainzer Domkapitel. In dessen Besitz befindet sie sich noch, als der Landesherr von Essenheim, der Herzog von Pfalz-Zweibrücken, 1533 in seinem Fürstentum die Reformation einführt. Essenheim ist somit die älteste protestantische Pfarrgemeinde im heutigen Rheinhessen.

1588 tritt der Herzog von Pfalz-Zweibrücken zum reformierten Bekenntnis über und die Essenheimer müssen erneut ihre Konfession wechseln. Nach dem Dreißigjährigen Krieg leben neben den reformierten auch wieder einige katholische und lutherische Einwohner im Dorf. Das Nebeneinander dreier verschiedener Konfessionen führt immer wieder zu Spannungen.

Während der französischen Herrschaft 1797 bis 1814 verliert das Mainzer Domkapitel den Besitz an der Essenheimer Kirche und das Recht zum Bezug des Zehnten, damit geht die Pflicht zur Unterhaltung der Kirche und zur Besoldung des Pfarrers an die Pfarrgemeinde über.

Zur Zeit der Gründung Rheinhessens 1816 gibt es vier Konfessionen in Essenheim, denn mittlerweile haben sich auch mehrere jüdische Familien hier niedergelassen. 1824 schließen sich die reformierte und die lutherische Gemeinde zur evangelischen Kirchengemeinde zusammen. 1860/61 treten einige Familien aus der evangelischen Gemeinde aus und gründen eine deutschkatholische Gemeinde (später dann freireligiöse Gemeinde).

1974 findet erstmals ein ökumenischer Gottesdienst in der Essenheimer Kirche statt. Heute gehören etwa 40 Prozent der Essenheimer der evangelischen Kirche an, etwa 25 Prozent der römisch-katholischen, die restlichen 35 Prozent bekennen sich zu anderen Religionsgemeinschaften oder gehören keiner Kirche an.